Alle Fragen im Überblick
Basiswissen zu Vitamin D
- Wie gut sind die Deutschen mit Vitamin D versorgt?
- Warum ist Vitamin D wichtig?
- Welchen Folgen kann ein Vitamin-D-Mangel haben?
Wirkung von Vitamin D
- Kann Vitamin D vor Knochenbrüchen und Stürzen schützen?
- Kann Vitamin D vor Atemwegsinfekten schützen?
- Inwiefern beeinflusst Vitamin D die chronischen Atemwegsleiden Asthma und COPD?
- Gibt es einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und Depressionen?
- Beugt Vitamin D Krebs, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes vor?
- Gibt es einen Zusammenhang zwischen Corona und Vitamin D?
Bildung und Aufnahme von Vitamin D
- Wie bildet der Körper Vitamin D?
- Kann die Haut mit Sonnencreme Vitamin D herstellen?
- Wie viel Sonne ist für Vitamin-D-Bildung nötig?
- Sind Solarien sinnvoll, um die Vitamin-D-Bildung zu erhöhen?
- Welche Lebensmittel liefern von Natur aus Vitamin D?
- Welche Lebensmittel sind mit Vitamin D angereichert?
Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D
- Für wen sind Vitamin-D-Präparate sinnvoll?
- Ist es sinnvoll, den Vitamin-D-Status im Blut bestimmen zu lassen?
- Wie hoch sollten Präparate dosiert sein?
- Was kann bei einer erhöhten Zufuhr von Vitamin D passieren?
Basiswissen zu Vitamin D
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Wie gut sind die Deutschen mit Vitamin D versorgt?
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Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt einen Blutwert von 50 Nanomol pro Liter. Nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) bleiben bei einer einmaligen Messung rund 55 Prozent der Erwachsenen in Deutschland darunter – allerdings zumeist nur leicht. Ob es sich hierbei um einen lang anhaltenden Mangel handelt, lässt sich mit einer solchen Einzelmessung nicht sagen.
Lediglich etwa 15 Prozent der Erwachsenen weisen Werte von unter 30 Nanomol pro Liter auf, schreibt das RKI. Bei solchen Werten liege eine mangelhafte Vitamin-D-Versorgung mit einem erhöhten Risiko für Knochenkrankheiten wie Osteoporose und Osteomalazie vor. Für die Betroffenen kann es nach Rücksprache mit Arzt oder Ärztin sinnvoll sein, Vitamin-D-Präparate einzunehmen.
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Warum ist Vitamin D wichtig?
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Leber und Niere wandeln Vitamin D zu aktivem Vitamin D3 um, das im Körper wie ein Hormon wirkt. Es sorgt dafür, dass Kalzium aus der Nahrung in den Körper aufgenommen werden kann und dass die Nieren den Mineralstoff nur wenig ausscheiden. Außerdem wird im Zusammenspiel mit Hormonen, die am Knochenstoffwechsel beteiligt sind, der Einbau von Kalzium in die Knochensubstanz gefördert.
Vitamin D ist zudem für die Muskelkraft, die Immunabwehr und für weitere Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper erforderlich. Das bedeutet aber nicht, dass bei einer bereits ausreichenden Vitamin-D-Versorgung durch eine weitere Vitamin-D-Einnahme ein zusätzlicher Nutzen erreicht werden kann.
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Welchen Folgen kann ein Vitamin-D-Mangel haben?
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Ein regelrechter Mangel an Vitamin D – der in Deutschland selten ist – hat negative Folgen. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann er zu Rachitis führen: Die Knochen werden nicht ausreichend mineralisiert, bleiben weich, können sich verformen (siehe auch Test von Vitamin-D-Präparaten für Säuglinge und Kinder).
Auch bei Erwachsenen geht ein Vitamin-D-Mangel auf die Knochen. Er kann dazu beitragen, dass Osteoporose entsteht. Dabei nimmt die Knochendichte ab, das Risiko für Knochenbrüche erhöht sich. In seltenen Fällen löst ein anhaltender deutlicher Vitamin-D-Mangel auch die Krankheit Osteomalazie (Knochenerweichung) mit allgemeinen Skelettschmerzen aus.
Wirkung von Vitamin D
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Kann Vitamin D vor Knochenbrüchen und Stürzen schützen?
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Studien belegen, dass alte Menschen durch ausreichende Vitamin-D-Versorgung ihr Risiko für Knochenbrüche und Stürze senken, wenn sie ihrem Körper gleichzeitig auch eine ausreichende Menge Kalzium zuführen. Wer Milch und Milchprodukte verzehrt, ist in der Regel ausreichend mit Kalzium versorgt.
Für Menschen, die weder Milch noch Milchprodukte zu sich nehmen, empfehlen sich allerdings Kalziumpräparate. Alternativ kann der Kalziumbedarf auch über grünes Gemüse wie Spinat, Brokkoli, Grünkohl, Fenchel, Sojadrinks oder Haferdrinks mit Kalziumanreicherung, Nüsse und kalziumreiches Mineralwasser gedeckt werden.
Es liegen auch Hinweise vor, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D bei den Älteren wichtig ist für das Koordinationsvermögen der Beine. Nimmt dies ab, besteht das Risiko zu stürzen. Das bedeutet jedoch nicht, dass ihnen die Einnahme hoch dosierter Vitamin-D-Präparate in dieser Hinsicht nützt – sie kann sogar schaden (siehe unsere Meldung Was bringen hoch dosierte Vitamin-D-Präparate?). Bei gesunden Erwachsenen hat die Vitamin-D-Gabe keinen Einfluss auf die Sturzhäufigkeit.
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Kann Vitamin D vor Atemwegsinfekten schützen?
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Eine dauerhaft ausreichende Versorgung mit Vitamin D kann vor akuten Atemwegsinfektionen wie Erkältungen schützen. Das haben Wissenschaftler in einer Übersichtsstudie für die Deutsche Gesellschaft für Ernährung herausgefunden. Bei einer akuten Infektion zeige die Einnahme von extra Vitamin D aber keine Effekte.
Eine umfassende Übersichtsarbeit beschäftigte sich 2021 ebenfalls mit dieser Fragestellung. Die Forschenden werteten 115 methodisch hochwertige Studien mit knapp 200000 Teilnehmenden aus 37 Ländern aus. Neben Vitamin D untersuchten sie auch andere Vitamine und Mineralstoffe, die bekanntermaßen eine Rolle bei der Immunfunktion spielen. Für Europa fanden die Wissenschaftler dabei keinen positiven Effekt von Vitamin D. Für die USA und Kanada war dagegen ein gewisser Schutz durch eine Vitamin-D-Supplementierung vor akuten Atemwegsinfektionen nachweisbar. Die entscheidende Botschaft für Europäer lautet: Um Atemwegsinfektionen vorzubeugen, ist eine Vitamin-D-Supplementierung wahrscheinlich wirkungslos. Es ist besser, das Immunsystem durch einen gesunden Lebensstil zu stärken.
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Inwiefern beeinflusst Vitamin D die chronischen Atemwegsleiden Asthma und COPD?
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Für Kinder, die an Asthma leiden, gibt es unterschiedliche Aussagen. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) kann ihr Risiko für eine Verschlechterung der Krankheit sinken, wenn sie angemessen mit Vitamin-D versorgt sind. Einer US-amerikanischen Studie zufolge konnte eine gezielte, hochdosierte Vitamin-D-Gabe bei Schulkindern mit anhaltendem Asthma und Vitamin-D-Mangel die Zeit bis zu einer schweren Asthma-Verschlechterung hingegen nicht verlängern.
Um auch verlässliche Schlüsse für erwachsene Asthmatiker zu ziehen, reichen die aktuell vorliegenden Daten nicht aus. Klarer ist die Datenlage laut DGE für Erwachsene mit COPD (Chronic obstructive pulmonary disease): Bei ihnen können Vitamin-D-Präparate die Behandlung zumindest dann positiv unterstützen, sofern vorher ein Mangel vorgelegen hat.
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Gibt es einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und Depressionen?
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Das ist noch unklar. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung deuten Beobachtungsstudien einen möglichen Zusammenhang zwischen schlechtem Vitamin-D-Status und dem Risiko für Demenz, für die Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit sowie dem Auftreten von Depressionen an. Diese Ergebnisse sind in kontrollierten Studien aber bisher nicht bestätigt worden. Bei bestehender Depression liegen widersprüchliche Studienergebnisse vor: Ob durch eine Vitamin-D-Gabe eine Verbesserung der depressiven Beschwerden erreicht werden kann, ist nicht ausreichend nachgewiesen.
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Beugt Vitamin D Krebs, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes vor?
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Forschende haben in jüngster Zeit Hunderte von Studien auf die Frage hin ausgewertet, ob Vitamin D vor verschiedenen chronischen Krankheiten schützt. Laut jüngster Studienauswertung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung von 2020 ist nach wie vor nicht belegt, dass Vitamin D vor Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus Typ 2 schützt.
Derzeit wird zu dieser Frage eine groß angelegte US-amerikanische Langzeitstudie mit knapp 26000 Männern und Frauen durchgeführt, die im Jahr 2025 enden soll. Gemäß der bisherigen Auswertung nach fünf Jahren führte die Supplementierung mit Vitamin D nicht zu einem signifikant geringerem Auftreten von Krebs und Herz-Kreislauf-Ereignissen im Vergleich zur Gabe eines Placebos. Ob nach zehnjähriger Einnahme ein geringfügig positiver Effekt nachweisbar sein wird, bleibt abzuwarten.
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Gibt es einen Zusammenhang zwischen Corona und Vitamin D?
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Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat Anfang 2021 Studien ausgewertet, die sich mit der Vitamin-D-Versorgung und dem Risiko für Covid-19 befassen. Das Fazit: Die Studienlage lasse einen möglichen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel im Blut und einem erhöhten Risiko für eine Corona-Infektion sowie für einen schweren Verlauf von Covid-19 vermuten. Vom gleichzeitigen Auftreten eines Vitamin-D-Mangels und schweren Covid-19-Verläufen berichten auch israelische Forschende im Fachblatt Plos One.
Allerdings ist mit solchen Beobachtungen nicht gesagt, dass ein höherer Vitamin-D-Spiegel einer Corona-Infektion oder einem schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung vorbeugen kann. Denn Personen mit Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf wie zum Beispiel Ältere oder Personen mit schlechtem Gesundheitszustand haben viele Gemeinsamkeiten mit Personen, die Risiken für einen Vitamin-D-Mangel haben. Es kann sich also um einen Schein-Zusammenhang handeln. Beobachtungen reichen deshalb nicht aus, um pauschal für jedermann die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten zu empfehlen. Wer unzureichend versorgt ist, kann durch eine tägliche Dosis von 20 Mikrogramm (800 IE) eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D sicherstellen.
An der Frage, ob Vitamin D bei einer bestehenden Covid-19-Erkrankung die Genesung unterstützen kann, wird weiter intensiv geforscht. Bisherige Ergebnisse reichen für eine belastbare Aussage noch nicht aus. Sie deuten aber darauf hin, dass die Gabe von Vitamin D bei Patienten, die mit einem schweren Covid-19-Verlauf im Krankenhaus behandelt werden, keinen Vorteil bringt hinsichtlich der Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Behandlung und des Risikos, an Covid-19 zu sterben.
Bildung und Aufnahme von Vitamin D
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Wie bildet der Körper Vitamin D?
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Marketing-Experten bewerben Vitamin D auch als Sonnenvitamin, weil der menschliche Körper es zu etwa 80 bis 90 Prozent unter dem Einfluss des Sonnenlichts bildet. Dabei sind die energiereichen UVB-Strahlen maßgeblich, die auch die Haut bräunen.
Nicht jeder Mensch bildet gleich viel Vitamin D – das hängt unter anderem von Alter, Hautdicke und Hauttyp ab. Zum Beispiel bilden Menschen mit heller Haut mehr Vitamin D. Sie sind aber auch eher gefährdet, einen Sonnenbrand zu entwickeln. Außerdem spielen weitere Faktoren wie der geografische Standpunkt, die Tageszeit und die Witterung eine Rolle.
Generell gilt: Die Sonneneinstrahlung in Deutschland reicht von Oktober bis März nicht dafür aus, dass Menschen ausreichend Vitamin D produzieren. Doch es ist nicht so, dass die Haut im Herbst und Winter gar kein Vitamin D produziert. „Der Körper bildet auch etwas Vitamin D im Winter, wenn man mitfreiem Gesicht und ohne Handschuhe möglichst täglich für einige Zeit, etwa 20 bis 30 Minuten spazieren geht“, sagt Professor Helmut Schatz. Er ist der ehemalige Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie, der Lehre von den Hormonen und dem Stoffwechsel.
Erfreulich: Unter der Frühjahrs- und Sommersonne lassen sich die Vitamin-D-Speicher leicht auffüllen, denn der Körper speichert das fettlösliche Vitamin D im Fett- und Muskelgewebe sowie der Leber. Dieser Vorrat reicht normalerweise, um ohne Mangelerscheinungen über die dunkle Jahreszeit zu kommen.
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Kann die Haut mit Sonnencreme Vitamin D herstellen?
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Ja, aber weniger als ohne Sonnencreme. Laut Robert-Koch-Institut blocken Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 20 rund 95 Prozent der UV-Strahlung ab. Unklar ist allerdings, in welchem Umfang Sonnenschutzmittel die körpereigene Vitamin-D-Produktion verringern. Gesicherte Studien dazu liegen nicht vor. Fest steht, dass dabei individuelle Faktoren eine Rolle spielen wie der Lichtschutzfaktor des Sonnenschutzmittels, seine Zusammensetzung, die aufgetragene Menge, aber auch die Tageszeit, der Hauttyp und das Alter.
Aktueller Test Sonnenschutzmittel
Aktueller Test Sonnenschutzmittel für Kinder
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Wie viel Sonne ist für Vitamin-D-Bildung nötig?
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Wer sich natürlich – also mit Sonnenlicht – mit Vitamin D versorgt, darf das Hautkrebsrisiko nicht vergessen. Fachgesellschaften und Behörden haben sich in einer gemeinsamen Stellungnahme darauf geeinigt, dass es genüge, zur Vitamin-D-Bildung Gesicht, Hände und Arme zwei- bis dreimal die Woche unbedeckt ohne Creme der Sonne auszusetzen – und zwar etwa die „Hälfte der Zeit, in der man sonst ungeschützt einen Sonnenbrand bekommen würde“. Das Problem: Wann dieser Zeitpunkt erreicht ist, lässt sich nur schwer einschätzen. Außerdem können auch kleine Dosen UV-Licht, schon weit vor dem Auftreten von Sonnenbrand, die Erbsubstanz schädigen und so in der Summe Hautkrebs fördern.
Es gilt also abzuwägen. Sich in der Sonne aufzuhalten, gehört zum normalen Leben dazu. Doch beobachten Sie dabei die Sonne: Scheint sie prall und intensiv? Dann sollten Sie auf keinen Fall wegen der Vitamin-D-Produktion auf Sonnenschutzmittel verzichten. Das gilt besonders, aber nicht nur für Kinder. Welche Produkte den besten Schutz bieten, zeigen der Sonnencreme-Test und der Test Sonnencreme für Kinder.
Sonnenbäder ohne Sonnenschutz sind unbedingt zu vermeiden, besonders um die Mittagszeit. Die Haut bildet auch im Schatten, früh morgens oder abends und selbst bei bedecktem Himmel Vitamin D. Wer sich also ohne Sonnenschutz im Freien aufhalten will, sollte bewusst solche Zeiten und Situationen wählen. Doch Achtung: Auch dann sind Sie nicht gänzlich vor Sonnenbrand gefeit. Denken Sie also mit! Entscheidend sind Jahreszeit, Wetterlage, Höhenmeter, Wassernähe, geografischer Breitengrad, Tageszeit und Hauttyp. Hilfreich bei Einschätzung zum nötigen Sonnenschutz ist der UV-Index.
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Sind Solarien sinnvoll, um die Vitamin-D-Bildung zu erhöhen?
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Nein. Es ist niemals sinnvoll, ins Solarium zu gehen – auch nicht, um die Vitamin-D-Produktion anzukurbeln. Solarienbesuche erhöhen nach Einschätzung des Bundesinstituts für Strahlenschutz das Hautkrebsrisiko. Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist es verboten, die Sonnenbänke zu nutzen.
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Welche Lebensmittel liefern von Natur aus Vitamin D?
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Machen Sie sich keine Illusionen. Mit Lebensmitteln lässt sich normalerweise nur ein kleiner Teil des Vitamin-D-Bedarfs decken, etwa 10 bis 20 Prozent. Es gibt nur wenige Lebensmittel, die von Natur aus nennenswert viel Vitamin D enthalten. Mit Abstand am meisten davon steckt in Fettfischen wie Lachs und Hering. In geringerem Maße liefern es auch Leber und Eigelb. Auch Wildpilze bilden – ähnlich wie der Mensch – unter Einfluss des Sonnenlichts Vitamin D. Je sonniger ihr Standort, desto höher der Vitamin-D-Gehalt.
Tipp: Fetter Seefisch – ein- bis zweimal die Woche – kann immerhin einen kleinen Beitrag zur Vitamin-D-Versorgung beisteuern. Lagerung und Zubereitung beeinträchtigen Vitamin D nur wenig, etwa um 10 Prozent.
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Welche Lebensmittel sind mit Vitamin D angereichert?
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Lebensmittel wie Cerealien, Milchprodukte, Getränke oder Pflanzendrinks, die mit künstlichem Vitamin D angereichert sind, benötigen dafür meist eine Genehmigung. Sie soll Überdosierungen verhindern. Ein Marktcheck der Verbraucherzentralen ergab: 68 von 112Lebensmitteln hatten keine Erlaubnis, darunter solche von Danone, Alpro oder Eckes-Granini. 13 Produkte überschritten gar die empfohlene Höchstmenge für Vitamin-D-Anreicherung. Länderbehörden haben den Verkauf einiger betroffener Produkte untersagt, manche der kritisierten Anbieter haben nun nachträglich Genehmigungsanträge beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gestellt.
Nur Margarine und Streichfette dürfen in Deutschland ohne Erlaubnis mit Vitamin D angereichert werden. Im Test von Margarine aus dem Jahr 2017 stellten wir im Schnitt eine Vitamin-D-Gehalt von 7,9 Mikrogramm pro 100 Gramm fest – Butter hat durchschnittlich 1,2 Mikrogramm pro 100 Gramm.
Außerdem gibt es mit UV-Licht behandelte Produkte wie Pilze: Mit UV-Licht bestrahlte Pilze bilden deutlich mehr Vitamin D als herkömmliche Zucht-Champignons, die nicht bei Tageslicht sprießen. Das bestätigt eine Analyse der Stiftung Warentest der Vitamin-D-Pilze von Kaufland.
Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D
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Für wen sind Vitamin-D-Präparate sinnvoll?
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Ab wann ein niedriger Vitamin-D-Wert Pillen erfordert, hängt von den persönlichen Lebensumständen ab. Gesunde, aktive Menschen profitieren kaum von Vitamin-D-Präparaten (mehr dazu in der Meldung Präparate für Erwachsene meist unnötig). Bei bestimmten Risikogruppen können sie aber sinnvoll sein:
- Dazu zählen Menschen ab etwa 65 Jahren. Denn bei vielen Menschen dieses Alters verringert sich die Fähigkeit der Haut, Vitamin D zu bilden.
- Auch wer jünger ist und etwa krankheitsbedingt oder wegen Pflegebedürftigkeit nur selten an die frische Luft kommt, kann nach Rücksprache mit einem Arzt auf Vitamin-D-Präparate zurückgreifen. Unter diesen Voraussetzungen stuft die Stiftung Warentest Vitamin-D-Präparate als geeignet zur Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose ein.
- Auch Babys, die im ersten Lebensjahr vor direkter Sonne geschützt werden müssen und bei denen die Fähigkeit des Körpers, selbst Vitamin D zu bilden, noch nicht vollständig entwickelt ist, sollten Vitamin-D-Präparate bekommen, um einer Rachitis vorzubeugen. Wie hoch die Präparate dosiert sein sollten, bis zu welchem Alter Eltern sie geben sollten und welche Mittel für Frühchen sowie Säuglinge und Kleinkinder geeignet sind, lesen Sie in unserem Test Vitamin-D-Präparate für Säuglinge und Kinder.
- Kandidatinnen für Vitamin-D-Präparate sind auch Frauen, die ihren Körper außerhalb ihrer eigenen vier Wände verschleiern – aus kulturellen oder religiösen Gründen.
- Menschen mit dunkler Haut, die – anders als etwa in südlicheren Breitengraden– im sonnenärmeren Mittel- und Nordeuropa nicht ausreichend Vitamin D bilden können.
- Auch bei bestimmten Erkrankungen können ärztlich verordnete Vitamin-D-Pillen sinnvoll sein: So können Dünndarmerkrankungen die Aufnahme des fettlöslichen Vitamin D aus dem Darm beeinträchtigen. Chronische Leberleiden, Niereninsuffizienz oder Nebenschilddrüsenschwäche können die Verordnung spezieller Vitamin-D-Formen erforderlich machen. Zudem können bestimmte Medikamente wie Antiepileptika den Abbau der biologisch aktiven Vitamin-D-Form beschleunigen und so zu einem Mangel führen.
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Ist es sinnvoll, den Vitamin-D-Status im Blut bestimmen zu lassen?
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„Vitamin-D-Präparate sollten nicht auf Verdacht eingenommen werden. Sie empfehlen sich nur dann, wenn eine unzureichende Versorgung durch einen Arzt nachgewiesen wurde“, sagt Antje Gahl von der DGE. Der bestimmt dann gegebenenfalls den aktuellen Vitamin-D-Status. Allerdings bekommen gesetzlich Versicherte diesen Bluttest nur bei begründetem Verdacht auf einen Mangel erstattet, etwa bei Osteoporose. Arzt und Patient müssen im Einzelfall entscheiden, ob der Test sinnvoll ist. Oft tragen die Patienten die Kosten der Untersuchung von etwa 20 bis 30 Euro selbst. Auch für die Vitamin-D-Präparate zahlen Krankenkassen nur in Ausnahmen.
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Wie hoch sollten Präparate dosiert sein?
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Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat keine Empfehlungen, sondern Schätzwerte für eine angemessene Vitamin-D-Versorgung veröffentlicht. „Schätzwerte gelten für Nährstoffe, deren Bedarf für den Menschen nicht mit der wünschenswerten Genauigkeit bewertet werden kann“, sagt Antje Gahl, Pressesprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Beim Vitamin D sei das der Fall, weil individuelle Faktoren, insbesondere die körpereigene Bildung in der Haut, eine Rolle spielten.
Die Schätzwerte der DGE für Vitamin D gelten nur unter der Annahme, dass keine körpereigene Vitamin-D-Bildung stattgefunden hat: Die übliche Tagesdosis für Säuglinge beträgt 400 bis 500 internationalen Einheiten (I.E.) – das entspricht 10 bis 12,5 Mikrogramm Vitamin D. Die Internationale Einheit ist eine von der Weltgesundheitsorganisation festgelegte Maßeinheit, die sich an der Wirkung und nicht an der Menge eines Arzneistoffes orientiert. Für Kinder ab einem Jahr, Jugendliche und Erwachsene gilt normalerweise eine Zufuhrmenge von 800 Internationalen Einheiten. Das entspricht 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag.
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Was kann bei einer erhöhten Zufuhr von Vitamin D passieren?
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Eine überhöhte Zufuhr mit Vitamin-D-Präparaten gilt als möglich – bei einer dauerhaften Einnahme von mehr als 100 Mikrogramm am Tag. Dies kann auch unbeabsichtigt passieren, wenn Menschen beispielsweise täglich Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen und zusätzlich noch mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel in größeren Mengen verzehren.
Überdosierungen erhöhen den Kalziumspiegel. Anfänglich kann das zu vermehrter Urinausscheidung, Durst und Übelkeit führen. Im fortgeschrittenen Stadium können Nierensteine oder Schäden im Nierengewebe entstehen. Vergiftungen mit Vitamin D sind laut Robert-Koch-Institut zwar selten, in den letzten Jahren sind jedoch hierzulande einige Fälle bekannt geworden. Werden Digitaliswirkstoffe bei Herzschwäche eingenommen, verstärkt ein Vitamin-D-bedingter erhöhter Kalziumspiegel die erwünschten und unerwünschten Wirkungen dieser Herzmedikamente.
Tipp: Nehmen Sie regelmäßig höhere Vitamin-D-Dosen nur unter ärztlicher Kontrolle und unter Berücksichtigung des individuellen Vitamin-D-Status ein. Besondere Gefahr geht von hochdosierten Vitamin-D-Tropfen aus, die im Internet angeboten werden: Durch die mitgelieferten Dosierhilfen – Pipetten mit großem Volumen und großem Gummisauger – besteht die Gefahr einer Überdosierung. Wenn Sie Digitaliswirkstoffe einnehmen, sollten Sie unbedingt Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt mitteilen, wenn Sie zusätzlich Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.